Sehenswertes

In den 80iger Jahren entdeckte ich eine meditative Übung des Sehens, die ich 1994 in meinem ersten Buch "Der Schweifende Blick - die Magie des Gewöhnlichen erkennen" veröffentlichte. 20 Jahre später erschien eine überarbeitete Version unter dem Titel "Psychologie des Augen-Blicks".
Darin beschreibe ich eine "Kunst des Sehens" und die Übung aus buddhistischer, taoistischer und schamanistischer Sicht. Aus dieser Art des Sehens sind spontan viele meiner Collagen entstanden....

Die Leser dieses Buches erwartet eine verblüffend einfache und ursprüngliche Sicht, die am Grunde allen Verstehens liegt:  Die Psychologie des Augenblicks.
Eine Psychologie des Augen-Blicks hat als Wissenschaftsdisziplin keine Grundlage, da der Augenblick nicht als etwas Objekthaftes aus dem Zeitstrom herausgenommen und betrachtet werden kann. Der fließende Augenblick kann nicht in der Zeit lokalisiert und substantiell festgeschrieben werden. Er befindet sich nicht „irgendwo“ und ist daher weit jenseits aller Mythen, Archetypen, Symbole und Traumbilder.
Der Augen-Blick ist ein Bewusstseinsraum, der wie ein Spiegel das unmittelbare Erscheinen und Vergehen des Seins reflektiert, ohne gedanklich etwas hinzuzufügen, ohne auf die flüchtigen Spiegelungen einzugehen. Eine Psychologie des Augen-Blicks befasst sich daher nicht assoziativ mit geistigen Inhalten und Bedeutungen. Sie beschreibt lediglich die Rahmenbedingungen, in der diese unmittelbare Sicht erscheinen kann. Diese Art der Psychologie bezieht sich ausschließlich auf das Bewusstsein der für das menschliche Sensorium kleinstmöglichen Zeiteinheit – dem Augen-Blick – der wie ein Lichtschimmer kontinuierlich über die Perlen gleitet, die auf einer endlosen Schnur aufgereiht sind.
Die einfache Wachheit der Sinne von Augenblick zu Augenblick soll die Ausgangsbasis der Betrachtungen sein, um sich dem Ursprung einer grundlegend gesunden, unmittelbaren Wahrnehmung anzunähern, die intuitives Wissen erscheinen lässt.

Copyright © 2017 Kirti P. Michel

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